Das Nebenfach


Eine Frage, die wohl jeder von uns kennt: „Du studierst WAS? Koreanistik? ...Aha, und was macht man später damit?“  Wie man diese Frage beantwortet, hängt natürlich auch vom Nebenfach ab. Und hier gibt es ja wirklich eine große Auswahl von Möglichkeiten, von Ägyptologie über Wirtschaftswissenschaft bis zu Kunstgeschichte.

Daher für alle Koreanistikstudenten (und die, die es noch werden wollen!) hier ein kleiner Überblick, was erfahrungsgemäß im Nebenfach studiert wird - und wie zufrieden unsere Kommilitonen mir ihrer Fachwahl sind.


Wenden wir uns also zuerst mal dem Feld der Regional- und Sprachwissenschaften zu, schließlich befindet sich in diesem Feld auch das beliebteste Nebenfach: Die Anglistik. Wenn ihr manchmal das Gefühl habt, jeder zweite eurer Kommilitonen würde das studieren, dann liegt ihr damit gar nicht so falsch:


Anglistik also. Klar gibt es Gründe dafür, dass etwa ein Viertel der Koreanistikstudenten sich dieses Fach als Nebenfach ausgesucht hat. Einerseits ist Englisch eine Weltsprache - andererseits ist Anglistik anscheinend das Fach mit dem niedrigsten Arbeitsaufwand. Vorausgesetzt, man tut sich leicht dabei, englische Texte zu lesen und auch selbst zu verfassen. Allerdings sollte man auch hier den Arbeitsaufwand nicht unterschätzen und wie bei allen Fächern lohnt es sich, den Verlauf gut zu planen, wenn ihr vorhabt, die Regelstudienzeit einzuhalten. Schließlich geht euch durch das Auslandsstudium in Korea ein Jahr verloren. Also wendet euch am besten an die Fachstudienberater, die es für jedes Fach gibt. Diese können euch am besten dabei helfen, euer Studium zu planen.

Andere Regionalwissenschaften, wenn auch nicht ganz so beliebt wie die Anglistik, sind die Japanologie und die Sinologie. Beide Fächer sind jedoch ziemlich zeitaufwändig, machen dafür aber auch Spaß und sind interessant. Die Ähnlichkeiten mit dem Koreanischen können zwar manchmal hilfreich sein, jedoch kann es auch mal zu Verwechslungen kommen, vor allem im Prüfungswahn.  An der Sinologie wurde außerdem gelobt, dass das Angebot an inhaltlichen Kursen sehr vielfältig ist.
Allerdings gibt es bei all diesen Fächern das Problem, dass ein Großteil der Kompetenzen im sprachlichen Bereich liegen. 

Im Gegensatz hierzu stehen die Methodenfächer – ein breiter Begriff, der alles von Allgemeiner Sprachwissenschaft über Rhetorik bis Medienwissenschaften einschließt. Hier also die beliebtesten einmal vorgestellt:

Erst mal zur Allgemeinen Sprachwissenschaft. Hier gibt es das Problem, dass es seit einem Jahr eine neue Prüfungsordnung gibt, sodass wir euch über den späteren Studienverlauf noch nichts erzählen können. Allgemein sollte euch klar sein, dass ihr in der allgemeinen Sprachwissenschaft auch Philosophie-, Mathe- und Programmierkurse belegen müsst, nur für einen Kurs davon wird ein Tutorium angeboten. Der Zeitaufwand für dieses Fach nach der neuen Prüfungsordnung wurde als ‚mittel‘ bis ‚hoch‘ eingestuft. Wer aber eine Leidenschaft für Sprachen und  Systeme hat, überlebt die ersten harten Semester bestimmt und kann sich auf eine individualisierbare Phase ab dem 3. Semester freuen.

Die Medienwissenschaft ist ein weiteres Fach, in dem es seit kurzem eine neue Prüfungsordnung gibt - also auch hier leider noch keine Infos über die höheren Semester. Die grundlegenden Vorlesungen und Kurse sind machbar, wenn auch stellenweise etwas trocken. Jedoch gibt es eine große Auswahl an Zusatzkursen, die für Nebenfächler nicht Pflicht sind, in denen ihr aber Einblick in eine Vielzahl verschiedener, interessanter Bereiche bekommt. Außerdem ist Medienwissenschaft im Nebenfach eine gute Grundlage, falls ihr später mal ‚irgendwas mit Medien‘ machen wollt. Laut Umfrage zählt es jedoch zu den arbeitsaufwändigsten Nebenfächern.

Nun also zum nächsten Fach. In der Computerlinguistik gibt es ebenfalls - genau, ihr habt richtig geraten: Eine neue Prüfungsordnung! Wenn ihr ein wenig Ahnung von Programmieren habt, wird euch hier der Einstieg auf jeden Fall leichter fallen. Wenn ihr allerdings Interesse und ein wenig Talent für ‚Computerkram‘ mitbringt, dann ist Computerlinguistik vielleicht das richtige Nebenfach für euch.
Natürlich gibt es noch eine Vielzahl anderer Studienfächer, jedoch sind die in einer relativ geringen Anzahl vertreten, sodass die Umfrage hier keine wirklich aussagekräftigen Ergebnisse lieferte.

Falls ihr Koreanistik nur im Nebenfach belegen wollt, muss euch allerdings bewusst sein, dass ihr dieselben Kurse (sowohl Sprachliche als auch Inhaltliche) wie die Hauptfächler belegen müsst. Die Koreanistik ist also ein Nebenfach, das sehr viel Zeit und Aufwand erfordert. Jedoch sollte man sich davon nicht zu sehr abschrecken lassen, wenn man die nötige Disziplin mitbringt. Außerdem solltet ihr euch rechtzeitig darüber informieren, wie das Auslandsjahr sich auf euer Studium auswirkt, da ihr, wenn ihr vorhabt euer Studium in der Regelstudienzeit abzuschließen, vielleicht Kurse vorziehen müsst. Hier lohnt es also sich wirklich, die Studienberater zu konsultieren, die es in jedem Fachbereich gibt.

Wir hoffen, dass dieser Post ein wenig Klarheit darüber schaffen konnte, wie das Studium in den verschiedenen Fächerkombis aussieht, und vielleicht trifft man ja ein paar der Leute, die das gerade lesen im kommenden Oktober. 

Viele Grüße
Elena von The Koins

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